Fehlsichtigkeiten und ihre Brillen

Gutes Sehen ist Lebensqualität

Während eines Besuchs beim Augenoptiker oder Optometristen erfährt man manchmal, dass man zum Beispiel eine Myopie mit Astigmatismus sowie einer beginnenden Presbyopie hat. Was wie eine hochansteckende Krankheit klingt, heißt eigentlich nur, dass man in der Ferne schlecht sieht, die Hornhaut wie bei den meisten Menschen nicht kugelrund ist und man schön langsam aufgrund des Alters in der Nähe auch etwas schlechter sieht. Damit Sie sich im Dschungel der Fachausdrücke etwas besser auskennen, möchten wir Ihnen die wichtigsten Fehlsichtigkeiten und die dazugehörigen Brillen kurz vorstellen.

1. Emmetropie / Normalsichtigkeit – der Idealzustand

Rechtsichtige Menschen können ohne Brille sowohl in der Ferne als auch in der Nähe scharf sehen, denn bei Ihnen ist die Länge des Augapfels perfekt auf dessen Brechkraft abgestimmt.

Rechtsichtigkeit
Im Idealfall der Rechtsichtigkeit werden die Lichtstrahlen direkt auf der Netzhaut gebündelt.

Im Fall einer Rechtsichtigkeit (Emmetropie) werden angeblickte Objekte immer direkt auf der Netzhaut (quasi die „Leinwand“ des Auges) abgebildet.

2. Myopie / Kurzsichtigkeit – wenn die Ferne unscharf ist

Eine Kurzsichtigkeit liegt dann vor, wenn man in der Ferne unscharf sieht, man aber in der Nähe bis zu einer bestimmten Entfernung problemlos alles gut erkennen kann. In diesem Fall ist entweder das Auge zu lang oder seine Brechkraft zu hoch. Nehmen wir wieder unseren roten Ball: Er ist nur in der Nähe scharf, denn in der Ferne wird er vor der Netzhaut abgebildet. Je höher die Dioptrienzahl, desto näher muss man sich den Ball holen, um ihn scharf sehen zu können.

Kurzsichtigkeit - Myopie
Im Fall der Kurzsichtigkeit werden die Lichtstrahlen vor der Netzhaut gebündelt.

Kurzsichtigkeit Myopie korrigiert
Brillenglas oder Kontaktlinse mit negativem Brechwert bringt die Bündelung der Lichtstrahlen wieder auf die Netzhaut.

Brille – die Fernbrille

Das zufriedenstellend Ausgleichen der Kurzsichtigkeit geht im Normalfall ohne lästige Eingewöhnungszeit. Wir fertigen dazu eine Brille mit Minusgläsern an, die von Ihnen tagsüber getragen wird.

Bei uns finden Sie solche Einstärkenbrillen mit vollentspiegelten und gehärteten Kunststoffgläsern sowie einer Standard-Fassung bereits ab 99€.

3. Hyperopie / Übersichtigkeit – wenn das Sehen anstrengend erscheint

Bei einer Übersichtigkeit ist der Augapfel zu kurz oder seine Brechkraft zu gering. Um in der Ferne scharf sehen zu können, muss das Auge akkommodieren, also quasi wie ein Fotoapparat auf das Objekt fokussieren. Wie auch beim Fotoapparat kann man nicht unendlich viel fokussieren, und je mehr Akkommodation man für die Ferne schon braucht (also je höher die Dioptrien), desto schneller werden nahe Dinge unscharf.

Übersichtigkeit Hypertonie
Im Fall der Übersichtigkeit werden die Lichtstrahlen hinter der Netzhaut gebündelt.

Korrigierte Hyperopie
Brillenglas oder Kontaktlinse mit positivem Brechwert bringt die Bündelung der Lichtstrahlen wieder auf die Netzhaut.

Brille – die Fernbrille

Auch wenn sie oft als „Lesebrille“ verschrien ist, so zählt eine Brille zur Korrektur einer Übersichtigkeit zu den klassischen Fernbrillen: Mittels Plusgläsern hilft sie dem Auge, anstrengungsfrei in der Ferne scharf zu sehen. Wie auch beim Normalsichtigen kann nun die Akkommodation gänzlich für Dinge in der Nähe verwendet werden.

Bei uns finden Sie solche Brillen mit vollentspiegelten und gehärteten Kunststoffgläsern sowie einer Standard-Fassung schon ab 99€.

4. Astigmatismus / Hornhautverkrümmung – wenn der Tennisball zum Ei wird

Im Normalfall ist die Hornhaut unseres Auges rund. Bei einer Hornhautverkrümmung ist sie allerdings eher oval und bildet den bekannten roten Ball in einer Richtung verzerrt ab. Die meisten Menschen haben einen leichten Astigmatismus, da allein schon die Spannung unserer Augenlider zu einer minimalen Verkrümmung führen kann. Allerdings schafft unser Gehirn, solche leicht verzerrten Linien wieder gerade zu biegen. Dadurch fällt einem erst ein etwas höherer Astigmatismus von selbst auf.

Astigmatismus
Zur Korrektion eines Astigmatismus werden mehrere Dioptrienstärken benötigt

Brille – die torische Fernbrille

Die Hornhautverkrümmung wird durch torische Gläser korrigiert, sie haben quasi zwei Dioptrienwerte 90° zueinander eingearbeitet und machen unseren roten Ball wieder kugelrund. Achtung! Bei der ersten Brille oder bei einer starken Änderung der Dioptrienwerte kann es sein, dass gerade Linien beim ersten Aufsetzen verzerrt sind. Dies liegt daran, dass das Gehirn erst einmal sein antrainiertes, eigenständiges „Geradebiegen“ wieder unterlassen muss, damit das Brillenglas diese Aufgabe übernehmen kann.

Bei Dr. Pfleger Optik finden Sie solche Brillen mit vollentspiegelten und gehärteten Kunststoffgläsern sowie einer Standard-Fassung schon ab 99€.

5. Presbyopie / Altersweitsichtigkeit – wenn die Arme langsam zu kurz werden

Im Gegensatz zu den oberen drei Fehlsichtigkeiten ist die Alterweitsichtigkeit nicht angeboren, sondern eine einfache Alterserscheinung, die früher oder später jeden Menschen treffen wird. Im Laufe des Lebens verliert die Augenlinse an Elastizität und kann somit immer schlechter auf näher liegende Dinge fokussieren. Zirka ab dem 40. Lebensjahr (bei manchen aber auch erst später) bemerkt man, dass die Zeitung oder das Handy immer weiter weggehalten werden muss, um noch lesen zu können. So weit, so gut – doch wenn die Arme einmal zu kurz werden, muss der Schritt zum Augenoptiker und zur Lesebrille gewagt werden.

Arme zu kurz
Mit Lesebrille würde die Lebensqualität steigen ;-)

Brille – die Lesebrille

Um die Altersweitsichtigkeit zu korrigieren, benötigt es eine klassische Lesebrille, deren Dioptrienwert stärker ins Plus geht als der für die Ferne. Mit einer Lesebrille kann man allerdings nur Dinge bis ca. 40cm scharf sehen, alles darüber hinaus ist unscharf.

Lesen mit Lesebrille
Mit einer Lesebrille steigt die Lebensqualität!

Bei Dr. Pfleger Optik finden Sie solche Brillen mit vollentspiegelten und gehärteten Kunststoffgläsern sowie einer einfachen Fassung schon ab 99€.

Möchte man überall scharf sehen, so braucht man eine Bifokal- oder Gleitsichtbrille.

Brille – die Bifokalbrille

In diesem Brillenglas werden quasi zwei Brillen kombiniert. Im großen Fernteil wird alles über 2m hinaus scharf gesehen, im eingeschliffenen Fenster, dem Nahteil, werden Objekte bis zu ca. 50cm scharf gesehen. Beim Wechsel von der Nähe in die Ferne und umgekehrt gibt es einen abrupten Bildsprung der oftmals als störend empfunden wird. Auch bleiben alle Objekte zwischen 50cm und 2m unscharf und durch das Nahteilfenster ist es von außen klar erkennbar, dass man eine Bifokalbrille trägt. Heutzutage werden solche Brillen meistens nur für Spezialaufgaben eingesetzt und wurden im Alltag durch Gleitsichtbrillen abgelöst.

Bifokalbrille
Bei Bifokalbrillen ist im unteren Teil der Fernbrille ein Segment mit der Lesestärke integriert 

Bei Dr. Pfleger Optik finden Sie Bifokalbrillen in einer Standardausführung bereits ab 300€.

Brille – die Gleitsichtbrille

Bühne frei für den perfekten Allrounder: die Gleitsichtbrille. Ferne, Nähe, Zwischenbereich – alles, was man sehen möchte ist scharf. Das Gegenüber sieht nun auch nicht mehr, dass zum Lesen eine andere Stärke benötigt wird als in der Ferne, denn der Übergang ist fließend. Je nach Ausführung der Brille ist der scharfe Bereich in der Nähe und dem Zwischenbereich etwas schmäler oder, durch individuelle Anfertigung, so groß wie es technisch möglich ist.

Gleitsichtbrille
Mit einer Gleitsichtbrille ist stufenloses Sehen von fern bis nah möglich.

Eine Gleitsichtbrille kann allerdings nur dann ihren vollen Nutzen entfalten, wenn bestimmte Forderungen erfüllt werden, sonst kann es zu den vielmals bemängelten Einschränkungen oder sogar zu der oft gefürchteten „Unverträglichkeit“ kommen! Bei der Auswahl und Anpassung einer neuen Gleitsichtbrille muss also auf folgende drei Punkte geachtet werden:

  1. Hundertprozentig genaue und exakte Feststellung der Dioptrien
  2. Millimetergenaue Zentrierung der Brillengläser
  3. Wahl des für Ihren Typ am besten geeignete Gleitsichtglas

Möchten Sie mehr über Gleitsichtbrillen wissen, so klicken Sie hier: BUTTON „DIE WELT DER GLEITSICHTBRILLEN“ mit Link zu 2.4

Bei Dr. Pfleger Optik finden Sie Gleitsichtbrillen im Standardsegment bereits ab 199€.

6. Heterophorie / Winkelfehlsichtigkeit – wenn die Welt manchmal doppelt ist

Unsere Augen müssen perfekt miteinander arbeiten, um ein scharfes Bild auf die Netzhaut zu produzieren. Ist dies nicht der Fall und ein Auge weicht leicht von der Idealstellung ab, führt das zu einer Winkelfehlsichtigkeit. Die Heterophorie, also das „versteckte Schielen“ wird von außen nicht gesehen, da unser Gehirn unter Anstrengung das Auge wieder in die Idealstellung „zwingt“, kann aber zu unangenehmen Symptomen wie manchmal auftretende Doppelbilder, extremer Lichtempfindlichkeit, starke Kopfschmerzen oder Schwindel führen.

Doppelbilder
Manchmal können Heterophorien zu wahrnehmbaren Doppelbildern führen. Etwa bei hellen Objekten wie beim Mond.

Brille – die prismatische Brille

Mittels prismatischer Gläser können die Augen in ihrer „Wunschposition“ verharren und es wird trotzdem ein einzelnes scharfes Bild produziert. Dies geschieht, indem der Lichtstrahl durch das Prisma so abgelenkt bzw. abgeknickt wird, dass das fokussierte Objekt am richtigen Punkt im Auge abgebildet wird – der typische „Knick in der Optik“ also.

Frau mit Brille
Wenn Heterophorien das Sehen beeinträchtigen, helfen prismatische Brillengläser zur Steigerung der Lebensqualität.